Vorbericht zum Heimspiel gegen Sion

Und immer noch schmerzt diese absolut unnötige Niederlage vom letzten Wochenende in Genf. Anstatt den 2. Platz in der Tabelle zu festigen, haben die Luzerner es ermöglicht, dass der Kampf um die europäischen Plätze wieder so richtig in Gange kommt. Schade, war der Sieg doch so greifbar nah. Eigentlich war der FCL eines Gastes unwürdig, denn so unhöflich lehnt man Geschenke normalerweise nicht ab. Irgendwie vermittelt die Mannschaft momentan kein Gefühl der Überzeugung, Freude, Lust, Stärke oder Entschlossenheit. Im Gegenteil. Wenn sie den Platz betreten spürt man fast schon die Gewissheit, dass eine Niederlage irgendwie zu Stande gebracht wird. Selbst wenn es – wie letztes Wochenende – dafür ein Griff tief in die Pleitekiste braucht. Allein Winter hatte drei riesen Möglichkeiten, welche zu Saisonbeginn noch blind verwertet worden wären. Aber wenn’s nicht läuft, ja…und so weiter. Selbst Alain Sutter hätte wohl mittlerweile analysiert, dass das Momentum langsam zu kippen beginnt. Unser einziges Plus ist die fehlende Konstanz der Gegner. Die jüngsten Leistungsentwicklungen sind schon etwas besorgniserregend. Betrachtet man die letzten sechs Spiele, hat Luzern die zweitschlechteste Punktebilanz der ganzen Liga. Es wurde dieselbe Ausbeute erreicht wie vom inferioren Lausanne. Will heissen; ganze sechs Punkte. Einzig die katastrophal auftretenden Grasshoppers waren noch schlechter. Eine Analyse ist müssig, denn es lassen sich ständig dieselben Abläufe feststellen. Taktisch funktioniert das Team zwar nicht schlecht, es fehlen jedoch die kreativen Ideen. Beweis dafür dass Hakan Yakin noch bei weitem nicht ersetzt werden konnte. Das Spiel ist daher statisch und die Spieler sind nun auch noch verunsichert. Anders lassen sich die Fehler nicht erklären, welche regelmässig zu Toren für die Gegner führen. In Genf stand erneut Puljic am Anfang des ersten Gegentreffers. Es fällt auf, dass die Zuordnung in der Hintermannschaft auseinanderfällt, sobald einer den Verbund verlässt. Nun ja, Servette nutzte in diesem Fall die sich bietende Chance auch perfekt. Beim zweiten Tor haben dann schlicht und einfach alle kollektiv gepennt. Erst verliert der sonst so kopfballstarke Sarr das Luftduell gegen Routis. Dass sich dann aber Esteban so mutterseelenallein und völlig unbehelligt im Strafraum aufhalten und schiessen kann ist absolut unerklärlich und auch unentschuldbar.

Das ist Vergangenheit. Das Team muss diesen Rückschlag so schnell wie möglich vergessen. Und die Zeichen stehen nicht so schlecht, dass die Befreiung jetzt gelingen könnte. Die nächsten vier Spiele können die Leuchtenstädter nämlich zu Hause austragen. Sion, GC und Basel in der Meisterschaft sowie das Duell gegen GC im Cup-Viertelfinal. Diese Situation muss genutzt werden.

FC Sion

Sion ist momentan nicht in bestechend guter Form. Im Vergleich zu Saisonbeginn hat die Mannschaft vor allem an offensiver Durchschlagskraft verloren. Die Neuverpflichtungen vermochten noch nicht wirklich zu überzeugen. Die Abgänge von Sio und Feindouno sowie der Ausfall Obradovic’s waren deutlich spürbar. Luzern muss sich daher sicherlich nicht verstecken. Auch wenn die ungeliebten Walliser normalerweise eher Angstgegner sind, so hat man diese Saison in den bisherigen zwei Duellen vier Punkte erreicht. Keine schlechte Bilanz, bedenkt man Sion’s Formstärke in der Vorrunde. Der Schlüssel zum Erfolg wird wieder über eine gute taktische Einstellung führen. Zentral wird die Wiedererlangung der defensiven Sicherheit und Stabilität, welche unsere Mannschaft in den letzten Spielen vermissen liess. Speziell bei Standardsituation gilt Alarmstufe rot. Denn Sion hat extrem kopfballstarke Spieler in seinen Reihen. Es sollten deshalb möglichst Fouls rund um den eigenen Sechzehner vermieden werden. Viel wichtiger wäre jedoch ein probates Mittel in der Offensive zu finden. Und hier sehe ich die grosse Schwierigkeit für dieses Spiel.

Mögliche Aufstellung

Luzern hat momentan keine Ideen. Allein mit Pressing und Konter wird die gut eingespielte und erfahrene Sion Defensive kaum zu beeindrucken sein. Luzern liess aber in letzter Zeit ein gepflegtes Aufbauspiel, welches vorne zu Abschlüssen führt, vermissen. Es ist daher fraglich, ob dieses Manko in diesem Spiel plötzlich behoben werden kann. Auch Standards werden kaum zu Erfolgen führen. Es stellt sich deshalb die Frage, wie könnte Luzern’s Aufstellung aussehen, um eine möglichst spielstarke Truppe aufs Feld zu schicken. Hyka könnte hier ein sehr belebendes Element sein, um aus dem Spiel heraus Gefahr zu erzeugen. Ich würde ihn deshalb gerne in der Startelf sehen. Auch Kryeziu weiss meist zu gefallen. Er spielt intelligent und hat ein gutes Auge. Von ihm liessen sich gute und perfekt-getimte Pässe in die Offensive erwarten. Deshalb wäre er durchaus eine Überlegung wert für die Anfangsformation. Für welche Mannen sich Yakin auch entscheidet, die Mannschaft muss den Spagat zwischen taktischer Disziplin und kreativen Freiräumen schaffen. Dieses Gleichgewicht hat in der Rückrunde bisher nicht gestimmt. Was uns bleibt ist ins Stadion zu pilgern und die Mannschaft bedingungslos zu unterstützen.

HO-HO-HOPP LOZÄRN!!!