Sieg unser!

Noch ein paar Mal schlafen bis zum grossen Spiel. Das Highlight der Saison! Der ultimative Adrenalin-Kick zum Saisonabschluss. FCL Fan Blog ist bereits heute schlaflos und machte sich deshalb Gedanken darüber, welche Argumente für den Klub aus der Zentralschweiz sprechen. Ein erstes Fühlen des Pulses, bevor es in gut einer Woche losgeht.

Religionsanhäger beten das ‚Vater Unser‘, um für Beistand zu bitten. Hier soll das ‚Sieg unser‘ ausgerufen werden. Eine Anaylse des blau-weissen Finalsieges.

Es ist wohl unbestritten, dass der FC Basel den besseren Kader besitzt als der FC Luzern. Vielleicht sind sie gar auf jeder Position mit mehr individueller Klasse bestückt als die Leuchtenstädter. Und trotzdem scheint die Ausgangslage alles andere als eindeutig. Dies hat mehrere Gründe.

Das Objekt der Begierde – dieses Jahr in Luzern zu bestaunen

Die Basler haben diese Saison bereits den Titel gefeiert und ihr Hauptziel erreicht. Vor Wochenfrist hat man sich wie gewohnt am Barfüsserplatz versammelt und die Meisterschaft zelebriert. Das ist jedoch nicht das erste Mal in dieser Saison, dass man sich in gemütlicher Runde am ohne-Schuhe-Square versammelte. Bereits nach den Champions League Erfolgen hat sich die Mannschaft an gleicher Stätte blicken lassen. Hinzu kommen mehrere Titel und Feiern in den letzten Jahren. Die Basler sind sich gewohnt zu gewinnen. Dies bringt auf der einen Seite zwar die Selbstverständlichkeit des Siegens mit sich, auf der anderen Seite jedoch auch eine gewisse Sättigung. Spieler und Fans scheinen nicht ultimativ fokussiert auf diesen Final. Es ist zwar schön dabei zu sein, aber so richtig euphorisch wird ab der Endspielqualifikation kaum jemand. Ganz anders in Luzern. In der Zentralschweiz herrscht eine Euphorie wie selten zuvor. Kaum je waren die Chancen auf einen Titel grösser als in dieser Saison. In gleich mehreren Kantonen ist die Qualifikation der Mannschaft für den Cupfinal das Fussball-Thema Nummer eins. Jeder hat es mitbekommen. Man rüstet sich. Diese unglaubliche Stimmung hat auch die Mannschaft erreicht. Durch verschiedene Aktionen von Klubs und Fans ist man sich der riesigen Chance bewusst geworden. Jeder Spieler hat von der enormen Bedeutung erfahren, welche der Gewinn des Potts für die Region und ihre Einwohner hätte. Diesen Titel in Luzern zu feiern, würde wohl alle Dämme brechen lassen. Die Spieler wissen was es braucht, um dieses Ziel zu erreichen – den absoluten Willen und die Überzeugung, Basel schlagen zu können. Und genau da darf der Hauptunterschied zwischen den beiden Teams vermutet werden. Während der Cupfinal für Basel nichts Besonderes darstellt, ist es für Luzern das Spiel der totalen Ekstase. Spieler und Fans werden sich für diesen Match in ein nie dagewesenes Level der Begeisterung steigern und dadurch zum Siegen getragen werden.

@ Basel: Schrei – wenn du kannst!

Der FCL ist aber nicht nur moralisch und emotional die besser eingestellte Mannschaft. Auch sind sie das einzige Team der Super League, welches über alle vier Spiele in der Meisterschaft mit den Baslern mitzuhalten vermochte. Zwar ist die Distanz in der Tabelle ziemlich gross, aber in den Direktduellen war nie ein Klassenunterschied festzustellen, wie die Tabelle ihn vermuten liesse. Die Basler mögen die Luzerner Spielweise überhaupt nicht und zeigten sich dementsprechend umständlich und bezwingbar. Die Bilanz präsentiert sich denn auch ausgeglichen. Den ersten Direktvergleich in dieser Saison vermochten die Luzerner in überzeugender Manier mit 3:1 für sich zu entscheiden – es ist bis heute die letzte Meisterschaftsniederlage des FCB. Das zweite Duell wurde unverdienterweise mit 0:1 verloren. Die blau-weissen hätten in dieser Partie mindestens einen Punkt verdient gehabt. Auf diese beiden Spiele folgte in der Rückrunde eine vermeidbare, weil auf individuellen Fehlern basierende, 3:1 Niederlage. Über weite Strecken hielten die Luzerner mit, schlugen sich zum Schluss jedoch selbst. Vor gut einem Monat gab es dann die vorläufig letzte Begegnung der beiden besten Mannschaften in dieser Saison. Man trennte sich in einem spektakulären Spiel mit 1:1.

Heiko Vogel ist mit dem FC Basel als Cheftrainer in der Schweiz noch unbesiegt. Weder in der Meisterschaft noch im Cup vermochte ein Schweizer Club ihn bisher zu besiegen. Eine beeindruckende Bilanz, welche mich positiv stimmt. Wieso? Weil Serien da sind, um gebrochen zu werden. Es ist eine Frage der Zeit, bis sich Vogel geschlagen geben muss. Umso schöner, wenn wir ihm diese erste und so schmerzhafte Finalniederlage verpassen dürfen. Basel zeigt sich trotz des Titelgewinns zwar noch in erstaunlich guter Verfassung, ob sie aber nochmals die 100%-ige Spannung und den damit einhergehenden Willen zu Stande bringen, um den blau-weissen Hammer zu besiegen, darf jedoch durchaus bezweifelt werden.

Nicht zuletzt spielt die allgemeine Sympathie in die Karten des FCL. Landauf landab wünschen sich alle Nicht-FCB Fans eine Niederlage der rot-blauen. Zwar kann man sich nichts davon kaufen, es zeigt aber, unter welchem Erwartungsdruck die Basler stehen. Während zwar die meisten die Luzerner unterstützen, erwarten sie eigentlich einen Sieg der Bebbis. Ein Umstand, welcher den Leuchtenstädtern entgegenkommt. Sie haben nichts zu verlieren und können einzig gewinnen. Ein befreiter und erfrischender Auftritt wird die Folge sein.

Was sie jetzt noch zu machen brauchen, ist wenig. Die Mannschaft muss den Fokus finden und das richtige Zielwasser trinken. Einziger Problempunkt bildet wohl die Nervosität oder gar Übermotiviertheit. Mit dem richtigen Coaching und guten Startminuten, sollte dies jedoch überwunden werden können.

Ich kann es mir nicht wirklich erklären, bin aber äusserst optimistisch für dieses Spiel. Oftmals handelt es sich bei K.O.-Spielen um Zweckoptimismus oder Hoffnung, wenn vom Sieg gesprochen wird. Im innersten bleibt aber oft eine gewisse Skepsis. In der diesjährigen Cupaustragung ist dies jedoch völlig anders. Bereits im Halbfinal empfand ich zu keiner Minute das Gefühl, man könnte verlieren. Und auch für dieses Finale sendet mein Bauchgefühl erneut dieselben Signale. Die Basler Mannschaft darf natürlich keinesfalls ‚unterschätzt‘ werden. Aber wichtiger scheint mir, sie sollten uns keinesfalls unterschätzen!! Wie auch immer. Ich freue mich wie ein kleiner Junge auf dieses Finale. Es wird ein riesen Fest und eine Fete sondergleichen. Erinnerungen an die letzten Cupfinals bestätigen diese Gefühle. Allein die diesjährige Final-Qualifikation war ein Erfolg. Jetzt geht es um die Wurst. Es ist ein einziges Spiel, welches über die Sandoz-Trophäe entscheidet. 90 Minuten der höchsten Konzentration und des Einsatzes. Alles ist möglich. Und, Luzern wird gewinnen, weil sie den grösseren Willen, die grössere Leidenschaft und mehr Kampfbereitschaft zeigen werden als die verwöhnten Frisurenkünstler vom Rheinknie. Und, weil der 12. Mann sich zu 200% hinter die Mannschaft stellen wird. BASEL WIRD ABEGSCHUTTED. Auf jetzt.

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2 Kommentare

  1. Tom

     /  9. Mai 2012

    Nett geschrieben und sich den Mut angeschrieben. Aber dennoch würd ich euch noch nicht als gewinner des Cups sehen. Auch beim FCB hat es noch einige Spieler die den Cup noch nicht gewonnen haben und diese setzen alles daran den Pot zu holen. Ich bin sicher, ein spannendes Spiel wirds auf jedenfall. Ich tendiere trotzdem auf den Sieg meines FCB’s 🙂 Wünsche aber auch Euch viel Spass dabei.

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  2. Baumeler

     /  9. Mai 2012

    „Frisurenkünstler vom Rheinknie“ …
    Pfffff.
    Wenn ich einen Gygigugax hätte, würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

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