Carlos Bernegger

Der FC Luzern hat entschieden. Nach der herbeigesehnten Entlassung von Komornicki und dem einwöchigen Intermezzo Seoane’s als Interimstrainer, wurde letztes Wochenende verkündet, dass Carlos Bernegger neuer Chefcoach in der Leuchtenstadt wird. Es ist eine unkonventionelle Entscheidung, welche nicht nur auf Verständnis stiess. Allerdings hat der neue Mann Erfahrungen als Feuerwehrmann sowie auch als Coach und mit dem Nachwuchs. Nachfolgend einige Fakten zum argentinischen Neuankömmling.

Bernegger

 

Bernegger in Zahlen
Die Verkündung von Bernegger als neuen Trainer in Luzern scheint nur im ersten Moment überraschend. Der FCB Nachwuchskoordinator und Trainer der U-21 der Bebbi macht seit Jahren einen guten Job. Egal ob erst mit GC oder später beim FCB, hörte man nur lobende Worte über den emotionalen Dirigenten an der Seitenlinie. Mit dem zukünftigen Sportdirektor Alex Frei als scheidender FCB Profi und somit besten Verbindungen zum Argentinier wird schnell klar, wie dieser Deal zu Stande kam. Seit dem Sommer 2008 ist Bernegger am Rheinknie als Nachwuchskoordinator angestellt. Im Okober 2011 übernahm er zusätzlich das Amt des U-21 Coaches. Mit dieser Mannschaft machte er bisher 42 Spiele und holte im Schnitt 1.95 Punkte pro Spiel – eine hervorragende Bilanz. Auch bei GC war er jahrelang als Trainer für die U-21 zuständig und musste bei drei Trainerentlassungen als Interimslösung dienen. Dabei machte er jeweils eine gute Figur und konnte ein erstes Mal in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machen. Ein längeres Engagement als Chefcoach scheiterte damals an fehlenden Diplomen. Nun hat Bernegger die nötigen Papiere, um ein solches Amt zu übernehmen und scheint auch genügend Selbstvertrauen zu haben, sich eine solch anspruchsvolle Arbeit zuzutrauen.

Risiken
Bernegger besitzt sicherlich das Potential, die Luzerner Mannschaft wieder auf den richtigen Weg zu führen. Auch seine Erfahrung als Feuerwehrmann in Notsituationen sollte ihm helfen, den Rest dieser schwierigen Saison erfolgreich zu gestalten. Allerdings bleibt abzuwarten, wie der Neuling mit dem Rummel umgehen wird. Luzern ist bekanntlich nicht das einfachste Umfeld. Der Erfolgsdruck auf Bernegger war dementsprechend noch nie so intensiv und in aller Öffentlichkeit beobachtet und diskutiert. Es ist deshalb auch ein Risiko, dem als Cheftrainer noch unerfahrenen einen Vertrag bis 2015 zu offerieren. Andererseits ist der 2-jährige Kontrakt ein Zeichen des Vertrauens und der langfristigen Ausrichtung, ohne welches er wohl nicht von Basel hätte weggelockt werden können.

Alex Frei
Noch bevor der neue Sportdirektor Alex Frei seine Tätigkeit offiziell aufgenommen hat, nimmt er Einfluss auf das Geschehen in Luzern. Die Verpflichtung Berneggers wäre ohne ihn wohl nicht zu Stande gekommen und man darf gespannt auf dessen Abschneiden warten. Heute wurde zudem das Gerücht eines Wechsels von Mario Eggimann nach Luzern erneut angeheizt. Frei und Eggimann kennen sich aus der gemeinsamen Nati-Zeit und waren bekanntlich gut befreundet. Eggimann’s Vertrag bei Hannover 96 läuft diesen Sommer aus. Er wäre demnach ablösefrei zu haben und könnte der wackligen Luzerner Defensive sicherlich zu mehr Stabilität verhelfen. Man darf auf die nächsten Schritte gespannt sein. Anstehende News erzeugten aber auch schon mehr Unbehagen.